Belarusische Kinder auf Erholungsfahrt in Deutschland
Belarusische Kinder auf Erholungsfahrt in Deutschland
Beitrag vom 13. Juli 2023
Seit Anfang Juli ist eine Gruppe belarusischer Kinder zur Erholung in Deutschland. Für knapp 3 Wochen sind sie zu Gast bei der „Kinderhilfe Tschernobyl Coesfeld“, die sich seit über 30 Jahren für Kinder aus Belarus engagiert. Der Coesfelder Verein übernimmt die gesamten Kosten der Fahrt sowie die Organisation und Koordination. Und RAZAM unterstützt – wie schon im vergangenen Jahr – diese großartige Initiative wieder gern.
Eine unvergessliche Auszeit
Die 18 Kinder im Alter von 8 bis 16 Jahre – 17 aus Belarus und ein Kind aus der Ukraine – mussten ihre Heimat notgedrungen verlassen: aufgrund der Repressionen, denen ihrer Eltern in Belarus ausgesetzt waren, oder aufgrund des Krieges in der Ukraine. Manche leben schon fast drei Jahre im Ausland, andere haben Belarus erst vor Kurzem verlassen – denn die Repressionsmaschine arbeitet unerbittlich weiter.
Am 4. Juli war es dann endlich soweit: Ankunft in Berlin! Dort halfen unsere RAZAM-Freiwilligen den Kindern beim Umstieg, damit sie sicher und entspannt weiterfahren konnten. Begleitet werden sie übrigens von zwei belarusischen Betreuerinnen aus Polen, die ihre Heimat ebenfalls aufgrund von Repressionen verlassen mussten. Und vor Ort tun die Coesfelder Ehrenamtlichen und die Gastfamilien alles dafür, dass die Kinder unvergessliche Wochen verbringen können. Um die Kommunikation zu erleichtern, werden sie von zwei Ehrenamtlichen der belarusischen Diaspora unterstützt, die sowohl bei der Betreuung als auch bei den Übersetzungen helfen.
Diese Fahrt ist für alle Mitreisenden eine erholsame Auszeit von ihren belastenden Erfahrungen der letzten Jahre. Wir sind sicher, dass die Kinder mit vielen schönen Erinnerungen und neu geknüpften Freundschaften nach Hause fahren werden.
Die Kinderhilfe Tschernobyl Coesfeld ist eine Aktion der „Sirksfelder Schule“ (Freizeit- und Bildungsstätte der katholischen Jugend Coesfeld e. V.) und wurde 1992 ins Leben gerufen, um Kindern aus den von der Tschernobyl-Katastrophe betroffenen Gebieten zu helfen.
Was einst mit einer Erholungsfreizeit für 40 Kinder begann, hat sich zu einem umfassenden Projekt entwickelt, das die Unterstützung durch Hilfstransporte und Begegnungsfreizeiten einschließt. Die Partnerschaften, die im Rahmen dieser Aktivitäten entstanden sind, haben den belarusischen Kindern und ihren Familien Hoffnung geschenkt und konkrete Unterstützung zukommen lassen.
Die Kinderhilfe Tschernobyl Coesfeld setzt sich das Ziel, diese Verbindungen langfristig zu pflegen und Freundschaften zwischen den Völkern zu fördern.
Dziakuj – ein riesengroßes Dankeschön!
Wir danken der Kinderhilfe Tschernobyl Coesfeld für ihr unermüdliches Engagement, das den belarusischen Kindern Hoffnung und Kraft in dieser schweren Zeit schenkt. Unser Dank gilt aber auch all jenen Freiwilligen, die diese Initiative möglich gemacht haben!