Opfer des Regimes

PAVEL SHEREMET

† 20.07.2016

Pavel Sheremet (geb. am 28. November 1971) war ein prominenter Radio-, Fernseh- und Internetjournalist. Mit seinem Kollegen, den Kameramann Dmitri Sawadski, drehte er Reportagen, mit denen er den Zorn der belarusischen Behörden auf sich zog. 1997 wurde er für drei Monate inhaftiert und mit einem zweijährigen Berufsverbot belegt. Er wanderte später nach Russland aus, wo er seine journalistische Tätigkeit fortsetze. Aus Protest gegen die Annexion der Krim 2014, zog Sheremet in die ukrainische Hauptstadt Kyiv, wo er am 20. Juli 2016 einer Autobombe zum Opfer fiel.

Jahrelang wurde über die Hintermänner dieses Mordanschlags spekuliert. Im Januar 2021 gelangte jedoch eine Audioaufnahme vom 11. April 2012 an die
Öffentlichkeit. Darin ist zu hören, wie der damalige Chef des belarusischen Geheimdienstes KGB Wadim Sajzew mit zwei weiteren Personen mögliche Anschlagspläne auf belarusische Exilanten bespricht. In diesem Kontext erklärt Sajzew unter anderem: „Wir sollten uns um Sheremet kümmern, der uns auf den Sack geht. Wir legen eine Bombe und so weiter, damit man von dieser miesen Ratte nicht einmal mehr Hände und Beine einsammeln kann.“ Der Aufnahme zufolge soll Lukaschenko 1,5 Millionen Dollar für die Attentate zur Verfügung gestellt haben.
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