Opfer des Regimes

Henadzi Shutau

† 19.08.2020

Henadzi Shutau (bzw. Gennadij Schutow, geb. am 25. November 1975) wurde bei den Protesten gegen die Wahlfälschung am 11. August 2020 in Brest angeschossen. Nach Angaben seiner Frau habe er sie an diesem Abend angerufen und gesagt, dass er ein Taxi rufen und bald nach Hause fahren würde. Der offiziellen Version zufolge soll er dagegen zusammen mit einem Freund mit Metallrohren bewaffnet Polizisten angegriffen und versucht haben, deren Waffen zu entwenden. In einem später aufgetauchten Video des Vorfalls sind jedoch keine Gegenstände in den Händen der Personen zu erkennen. Außerdem werden die Zivilpolizisten nicht von Shutau und seinem Freund angegriffen, sondern diese bewegen sich stattdessen in deren Richtung.

Sowohl die Tochter von Shutau als auch eine Augenzeugin bemerkten, dass ihm in den Hinterkopf geschossen worden ist. Shutau erlag am 19. August in einem Krankenhaus infolge seiner Verletzungen einem Schädel-Hirn-Trauma. Das Untersuchungskomitee erklärte, es gäbe nicht genug Gründe, um ein Strafverfahren einzuleiten.

Doch diese tragische Geschichte erreichte 2021 ihren zynischen Höhepunkt: Henadzi Shutau wurde posthum für schuldig befunden (wegen „versuchten Mordes“), sein Begleiter und Zeuge des Mordes an Shutau, Aliaksandr Kardzyukou, wurde zu 10 Jahren Lagerhaft verurteilt.

Der Soldat Raman Haurylau, der zugegeben hatte, Shutau erschossen zu haben, wurde vom Gericht hingegen als Opfer anerkannt.

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