Pressemitteilung zur Verhaftung von Olga Radionova

Pressemitteilung zur Verhaftung von Olga Radionova

Beitrag vom 23. Dezember 2024

Allein in einem Monat wurden 7 Journalist*innen verhaftet. Olga Radionova ist am 18. Dezember zu vier Jahren Straflager verurteilt worden aufgrund einer Veröffentlichung in der deutschen Tageszeitung „taz“.

Wie die belarusische Assoziation von Journalist*innen (BAJ) auf ihrer Website berichtet, hat am 10. Dezember 2024 die Richterin am Minsker Gericht Vera Halaukova die junge Journalistin Olga Radionova zu vier Jahren Haft verurteilt. Diese Entscheidung hat das Büro der Generalstaatsanwaltschaft am 18. Dezember veröffentlicht. Olga wurde zur Last gelegt, dass sie aufgrund von Artikeln, die in der taz veröffentlicht wurden, „extremistische Informationen an ausländische Medien weitergeleitet hat“.

Olga wurde am 7. März 2024 durch Sicherheitskräfte des Lukashenko-Regimes verhaftet. Während ihrer Haft im Remand Center Nr. 1 musste sie eine psychiatrischen Zwangsuntersuchung über sich ergehen lassen. Am 28. März 2024 stufte das Informationsministerium des Lukashenko-Regimes zwei in der taz veröffentlichte Artikel als „extremistisches Material“ ein.

Olga hinterlässt in Freiheit eine über 80 Jahre alte pflegebedürftige Mutter, die nun auf sich alleine gestellt ist.

Die Deutsche Botschaft in Minsk bestätigt, dass sich zurzeit 45 Medienschaffende in Haft befinden. Nach Angaben des Menschenrechtszentrums Viasna sind 1.422 Personen in Belarus als politische Gefangene anerkannt.  Die Haftbedingungen in Belarus sind lebensgefährlich, es gibt über 200 medizinische Notfälle von politischen Gefangenen. Sie alle sind in Lebensgefahr. Zu vielen politischen Gefangenen gibt es kaum oder gar keinen Kontakt.

Seit 2021 sind bereits 7 Menschen in belarusischen Gefängnissen zu Tode gekommen.

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