Opfer des Regimes

Mikita Kriutsou

† 12.08.2020

Mikita Kriutsou (geb. 31. Juli 1992) nahm nicht nur in seiner Heimatstadt Maladsetschna aktiv an den Protestkundgebungen gegen die gefälschte Präsidentschaftswahl teil. Am 10. August erzählte er einem Freund, dass er in Minsk nur knapp einer Verhaftung entgangen sei. Seit dem 12. August war er nicht mehr erreichbar. Zehn Tage später wurde sein Leichnam gefunden. Er war an einem Baum in einem Wald in Minsk angebunden. Auf einem Foto ist zu sehen, dass Kriutsous Leiche mit beiden Füßen auf dem Boden steht, was es unwahrscheinlich macht, dass er in einer solchen Pose sein Leben beendet hat. Das Untersuchungskomitee weigerte sich, den Eltern Kriutsous den Leichnam zu zeigen und beharrt darauf, dass Kriutsou Selbstmord begangen habe. Seine Angehörigen bezweifeln dies.

Nachdem Kriutsous Mutter dem Fernsehsender Belsat ein Interview gegeben hatte, wurde sie kurz darauf von einem jungen Mann angesprochen. Er erzählte ihr, dass die Sicherheitskräfte ihn verhaftet und zusammen mit Kriutsou im August 2020 in eine Turnhalle gebracht hätten, wo sie von diesen geschlagen wurden. Der junge Mann wurde daraufhin ins Gefängnis Okrestino gebracht, während Kriutsou in der Turnhalle verblieb. Die Umstände seines Todes bleiben weiterhin ungeklärt.