Willkommen in Bremen
Сардэчна запрашаем у Брэмен
Wir sind Belarus:innen, die in der Hansestadt Bremen leben. Schon im Juni 2020 sind wir auf die Straße gegangen und waren über Monate fast jedes Wochenende auf dem Bremer Marktplatz, um die demokratische Entwicklung in Belarus zu unterstützen. Eine unserer wichtigsten Initiativen war die Gründung des → Bremer Solidaritätskomitees für Belarus.
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Wir sind Belarus:innen, die in der Hansestadt Bremen leben. Schon im Juni 2020 sind wir auf die Straße gegangen und waren über Monate fast jedes Wochenende auf dem Bremer Marktplatz, um die demokratische Entwicklung in Belarus zu unterstützen. Eine unserer wichtigsten Initiativen war die Gründung des → Bremer Solidaritätskomitees für Belarus.
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Belarus gehörte 2021 zu den 10 Ländern mit den → Schlimmsten Bedingungen für Arbeitnehmer:innen weltweit. Wir sind solidarisch mit den Streikkomitees und Gewerkschaften in Belarus!
Mitglieder der belarusischen Streikkomitees und unabhängigen Gewerkschaften, die sich 2020 den landesweiten Protesten anschlossen, werden gnadenlos verfolgt – so wie Uladzimir Berdnikovich, Andrei Prylutski, Ihar Povarau, Vadzim Laptsik, Zmitser Yafremau und Hanna Kalapakha. Ihre Integrität und ihr Mut haben uns inspiriert und sind Antrieb für unser eigenes Engagement.
Mitglied des Dachverbandes „Belarusische Unabhängige Gewerkschaft“ (BNP) beim Düngemittelproduzenten Belaruskali. Am 9. August 2020, dem Tag der Präsidentschaftswahl, sah Andrei, wie eine Gruppe von Männern in Sturmhauben auf einer Straße in Salihorsk einen älteren Mann zusammenschlugen. Andrei rannte auf die Gruppe zu und schirmte den alten Mann mit seinem Körper ab. Daraufhin wurde er geschlagen, festgenommen und zu 15 Tagen verurteilt.
Später reiste er nach Russland aus und beantragte dort politisches Asyl. Am 29.12.2020 wurde Andrei in St. Petersburg (Russland) auf Antrag der belarusischen Behörden festgenommen und in Untersuchungshaft gebracht. Ihm wird vorgeworfen, in Belarus Gewalt gegen Polizisten angewendet zu haben. Die Menschenrechtsorganisation Memorial hat ihn als politischen Gefangenen eingestuft.
Mitglied der Kontroll- und Revisionskommission der „Belarusischen Unabhängigen Gewerkschaft“. Sein Arbeitgeber, das BMZ-Stahlwerk, entließ ihn mit der Begründung „Abwesenheit ohne triftigen Grund“ – während er als Strafe für die Teilnahme an einer Demonstration in Haft saß.
Am 17. August 2020 sollte im BMZ-Werk in Žlobin ein Streik ausgerufen werden, um den Rücktritt von Aliaksandr Lukaschenka nach den massiv gefälschten Wahlen zu fordern. Die regierungsnahe Gewerkschaft des Werks zog ihre anfängliche Unterstützung für den Streik zurück. Daraufhin wurde der Gründungsausschuss der Unabhängigen Belarusischen Gewerkschaft (BITU) am BMZ-Werk in Žlobin ins Leben gerufen – Vadzim Laptsik gehörte zu den Initiatoren.
Die unabhängige Gewerkschaftsvertretung brach am 2. November 2020 zusammen, als die Behörden vier der elf Gründungsmitglieder festnahmen und strafrechtlich belangten. Sie wurden bereits verurteilt, drei verbüßen Haftstrafen zwischen zweieinhalb und drei Jahren.
Vadzim wurde im Januar 2021 als leitender Spezialist der Fabrik entlassen und verließ das Land aus Angst vor Strafverfolgung für sein Engagement. In seiner zehnjährigen Anstellung bei der Firma habe er nie Probleme gehabt, doch plötzlich habe es innerhalb von einem Monat drei Beschwerden gegen ihn gegeben, berichtet Laptsik gegenüber Amnesty International.
Ihar Povaraŭ ist Angestellter des Stahlwerks BMZ in Žlobin. Er wurde im November 2020 festgenommen, weil er am 17. August 2020 einen Streik in dem Unternehmen organisiert hatte. Povaraŭ wurde wegen Landfriedensbruchs angeklagt und am 1.2.2021 zu drei Jahren Haft verurteilt. Laut Aussage seiner Anwälte wird Povaraŭ in Haft mit Kälte gefoltert, indem trotz eisiger Temperaturen die Fenster nicht geschlossen werden. Er ist offiziell als politischer Gefangener anerkannt.
Mitglied des Dachverbandes „Belarusische Unabhängige Gewerkschaft“ (BNP) beim Bauunternehmen RemMontazhStroy. Am 4. Oktober 2020 nahm Uladzimir an einer Kundgebung teil. Als er bei der gewaltsamen Auflösung der Kundgebung durch die Polizei flüchtete, stieß er an einen Wasserwerfer auf einer Brüstung, der daraufhin hinunterfiel und einen Polizisten traf. Dies wurde als Gewalt gegen einen Polizeibeamten gewertet. Uladzimir wurde zu vier Jahren Haft verurteilt.
Mitglied des Dachverbandes „Belarusische Unabhängige Gewerkschaft“ (BNP). Arbeitete für den Stahlproduzenten „BMZ“ in Žlobin. Nach 10-jähriger Tätigkeit entlassen – offiziell aufgrund von Personalabbau in ihrer Werkstatt.