Opfer des Regimes

Raman Bandarenka

† 12.11.2020

Raman Bandarenka (bzw. Bondarenko, geb. am 1. August 1989) wohnte nahe eines Hofes, der im Zuge der Proteste gegen die Wahlfälschung den symbolischen Titel „Platz des Wandels“ trug. Ähnlich wie viele weitere Höfe der Stadt Minsk wurde dieser zu einem Treffpunkt für regierungskritisch eingestellte Bewohner, welche diese Plätze unter anderem mit weiß-rot-weißer Symbolik verzierten. Am Abend des 11. Novembers 2020 tauchten mehrere maskierte Personen in Zivil auf, um in diesem Hof weiß-rot-weiße Bänder von den Zäunen abzuschneiden. Bandarenka beobachtete das Verhalten der maskierten Männer und machte eine Anmerkung, woraufhin einer der Männer begann, ihn anzugreifen. Im Verlauf dieses Konflikts wurde er mit seinem Kopf gegen ein Gerüst eines naheliegenden Spielplatzes gestoßen.

Raman Bandarenka wurde bewusstlos in ein Krankenhaus eingeliefert, wo er am Folgetag verstarb. Lukaschenko behauptete in einer im Fernsehen ausgestrahlten Stellungnahme, Bandarenka sei durch eine Alkoholvergiftung gestorben. Eine Journalistin des Nachrichtenportals tut.by wendete sich daraufhin an den zuständigen Arzt, welcher die Ergebnisse der medizinischen Untersuchung aufzeigte, die belegten, dass Bandarenka null Promille Alkohol in seinem Blut aufwies. Der Arzt und die Journalistin wurden daraufhin wegen der Verbreitung vertraulicher Informationen festgenommen. Die Verantwortlichen für den Tod Bandarenkas sind dagegen weiterhin auf freiem Fuß.

Journalisten stellten fest, dass der Mann, der Bandarenka angegriffen hat, dem Kickboxer Dzmitry Shakuta sehr ähnlich sieht, welcher dem innersten Personenkreis von Lukaschenko nahesteht. In einem geleakten Telefonat mit Dzmitry Baskau, dem ebenfalls bei diesem Vorfall anwesenden Vorsitzenden des Belarusischen Eishockeyverbands, hört man wie Shakuta mit ihm panisch den Zustand von Bandarenka bespricht: „Du hast gesehen, dass ich hochgerannt bin und ihn niedergeschlagen habe, aber ich habe ihn nicht bewusstlos geschlagen.“

Während mehrere westliche Staaten Sanktionen gegen Shakuta und Baskau verhängt haben, weigern sich die belarusischen Ermittlungsbehörden das Tötungsdelikt aufzuklären.

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