Opfer des Regimes

ANATOL KRASOUSKY

† 16.09.1999

Anatol Krasousky (bzw. Krasovsky, geb. 17. Mai 1952) war als Herausgeber mehrerer Zeitschriften ein einflussreicher Geschäftsmann. Er war ein persönlicher Freund des Oppositionspolitikers Viktar Hanchar und ebenfalls ein Gegner Lukaschenkos. Als solcher leistete er finanzielle Unterstützung für eine Reihe belarusischer Organisationen, darunter auch politische. Er stand unter staatlicher Überwachung und sein Telefon wurde abgehört. Im August 1999 wurde er wegen des Vorwurfs subversiver Aktivitäten festgenommen.

Im darauffolgenden Monat verschwand er zusammen mit Hanchar nach einem Saunabesuch. Ebenso wie im Fall Zakharenkas schlussfolgerten auch hier Ermittler des Europarats, dass die Taten von derselben Spezialeinheit des Innenministeriums verübt worden sind. Ein Tatverdächtiger, ein Offizier des belarusischen Innenministeriums, wurde auf persönliche Anordnung Lukaschenkos hin aus der Untersuchungshaft entlassen. Bis heute wurde niemand für dieses Verbrechen zur Verantwortung gezogen. Im Dezember 2019 bekannte sich ein Angehöriger der Spezialeinheit des Innenministeriums in einem Dokumentarfilm der Deutschen Welle dazu, Hanchar und Krasousky entführt zu haben. Beide wurden in einen Wald gebracht, wo sie erschossen wurden.

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