Die Repressionen in Belarus lassen auch 2023 nicht nach und die Zahl der politischen Gefangenen wächst ständig weiter. Laut der belarusischen Menschenrechtsorganisation „Viasna“ („Frühling“) sind derzeit 1497 Menschen aufgrund ihres politischen Engagements inhaftiert. (Stand 25.04.2023) Einer von ihnen ist Maxim Znak, ein führendes Mitglied der belarusischen Oppositionsbewegung. Er war Rechtsanwalt der Künstlerin und Aktivistin Maria Kalesnikava und gehörte gemeinsam mit ihr dem Vorstand des Koordinierungsrates der demokratischen Bewegung an. Er wurde im Herbst 2020 verhaftet und am 6. September 2021 zu zehn Jahren Haft verurteilt.

Sein Buch "Zekamerone" (von zek, einem russischen Wort für Häftling), eine Sammlung von einhundert Mini-Geschichten, hat er im ersten Jahr seiner Haft geschrieben. Mit Ironie erzählt er über seinen neuen Alltag und gibt uns somit Einblicke in das Innenleben des belarusischen Unterdrückungsapparats. "Zekamerone" ist der Beweis dafür, dass die belarusische Opposition zwar weggesperrt, aber nicht verstummt ist.

Der Schauspieler Jan Uplegger wird Auszüge aus "Zekamerone" lesen. Im Rahmen der Veranstaltung sprechen wir mit dem aus Minsk stammenden Historiker Dr. Alexander Friedman und Ljudmila Kazak – ebenfalls ehemalige Anwältin von Maria Kalesnikava und Gewinnerin des IBA Human Rights Award 2021 über Maxim Znaks Texte und über die aktuelle Situation im Belarus. Die Moderation übernimmt Christine Gerberding (NDR Kultur).

Wir danken ganz herzlich den aufgeführten Organisationen, ohne deren Unterstützung die Durchführung dieser Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre:
Libereco – Partnership for Human Rights e.V.,
Heintze Stiftung,
Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky.

Eintritt frei, spenden für die inhaftierten Oppositionellen in Belarus erbeten.