Ausstellung über den inhaftierten belarusischen Friedensnobelpreisträger Ales Bialiatski im Bundestag

Ausstellung über den inhaftierten belarusischen Friedensnobelpreisträger Ales Bialiatski im Bundestag

Beitrag vom 17. Juni 2024

Am 11. Juni wurde die Ausstellung zum Leben und Werk des inhaftierten belarusischen Friedensnobelpreisträgers Ales Bialiatski feierlich durch die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Katrin Göring-Eckardt, im Deutschen Bundestag eröffnet.


Ales Bialiatski ist Gründer und Leiter der belarusischen Menschenrechtsorganisation Viasna, die sich seit Jahrzehnten für die Freilassung politischer Gefangener in Belarus einsetzt. Er wurde im Juli 2021 erneut festgenommen und im März 2023 zu zehn Jahren Haft verurteilt. Am 10. Dezember 2022 erhielt er in Abwesenheit in Oslo den Friedensnobelpreis.

 

Dr. Dmitry Chigrin, Mitglied des erweiterten Vorstands von Razam e.V., sagt anlässlich der Ausstellungseröffnung:

„Wir möchten mit der Ausstellung zeigen, dass die systematische Unterdrückung der Zivilgesellschaft durch das Lukashenka-Regime in diesem Augenblick stattfindet und nicht abstrakt ist. Das, was heute in Belarus passiert, ist nicht nur eine massive Verletzung der Menschenrechte, sondern hat auch sicherheitspolitische Auswirkungen für Deutschland. Das Regime in Belarus unterstützt den Angriffskrieg des Kremls gegen die Ukraine.“


Ein politischer und persönlicher Weggefährte Bialiatskis und selbst ehemaliger politischer Gefangener, Leanid Sudalenka, sprach am Dienstag im Rahmen der Eröffnung eindrücklich über die Haftsituation von politischen Gefangenen in Belarus und beschrieb, wie politische Gefangene isoliert, terrorisiert und mit Kälte gefoltert werden, indem Ihnen z. B. die Unterwäsche, die Matratze und Bettdecken weggenommen werden. Sie bekommen keine Vitamine und medizinische Versorgung und Hofgänge werden Ihnen verwehrt. So wird Ihnen über längere Zeit systematisch die psychische und physische Gesundheit geraubt.

Die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestag Katrin Göring-Eckart betonte in ihrer Eröffnungsrede die Dringlichkeit der sofortigen Freilassung aller politischen Gefangenen in Belarus und verurteilte die menschenverachtende Politik des Lukashka-Regimes. Sie erinnerte daran, dass ein freies und unabhängiges Belarus zu Europa gehört.


Die Ausstellung ist noch bis zum 5. Juli im Paul-Löbe-Haus des Bundestages für die Öffentlichkeit zugänglich. Sie wurde durch die Malanka-Media mit Unterstützung von #BYSOL und der Konrad-Adenauer-Stiftung konzipiert. Für die Durchführung und Organisation im Deutschen Bundestag ist das Referat Öffentlichkeitsarbeit des Deutschen Bundestages und Razam e.V. verantwortlich. Razam e.V. bietet bis zum 5. Juli regelmäßig Führungen durch die Ausstellung an. Weitere Informationen zur Ausstellung sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden sich unter diesem Link.

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